Baumaschinen weltweit emittieren jährlich mehrere hundert Millionen Tonnen an CO₂, während sich immer mehr Länder und Kommunen zu einer kohlenstofffreien Zukunft verpflichten. Vor diesem Hintergrund schwenkt die Branche von klassischen Dieselmotoren zunehmend auf umweltfreundlichere Antriebe.
Unter den alternativen Antrieben bei Baufahrzeugen und -maschinen sind Elektromotoren bereits seit einigen Jahren eine feste Größe. Ob Bagger, Radlader, Walzen, Dumper oder Vibrationsplatten – schon bei den letzten Ausgaben der Weltleitmesse bauma präsentierten viele Hersteller neue Lösungen aus ihrem immer weiter wachsenden E-Portfolio. Und der Trend wird sich fortsetzen. Beispielsweise kündigte ein führender europäischer OEM an, ab dem Jahr 2040 nur noch Fahrzeuge auszuliefern, die komplett ohne fossile Brennstoffe angetrieben werden, während das Analyse- und Beratungsunternehmen IDTechEx prognostiziert, dass der weltweite Markt für elektrische Baumaschinen im Jahr 2042 einen Wert von 105 Milliarden Dollar haben wird.
Für batterieelektrische Systeme bieten sich nach wie vor in erster Linie Kompaktmaschinen an. Deren täglicher Energie- und Leistungsbedarf kann von einem Elektromotor und einer Lithium-Ionen-Batterie moderater Größe in Verbindung mit einer wohl definierten Ladestrategie gedeckt werden. Bei größeren und schwereren Baumaschinen stoßen E-Antriebe derzeit vielfach noch an technologische – und durch die Mehrkosten für die Elektrifizierung auch wirtschaftliche – Grenzen.
Für möglichst klimaneutrale Antriebe über die gesamte Breite des Bauwesens hinweg ist daher weiterhin Technologieoffenheit gefragt. So kam zum Beispiel eine von einem OEM in Auftrag gegebene Lebenszyklus-Analyse unter anderem zum Ergebnis, dass bei Mobilkranen der Betrieb mit hydriertem Pflanzenöl (HVO) das größte Einsparpotenzial an Treibhausgasen verspricht.
Viele Unternehmen und Forschungseinrichtungen widmen sich zudem der Entwicklung und Erprobung von wasserstoffbetriebenen Baumaschinen. So präsentierte ein Hersteller auf der bauma 2022 Prototypen von zwei Wasserstoff-Verbrennungsmotoren, eine Serienproduktion wurde für 2025 angekündigt.
Klar ist aber auch: Bevor alternative Kraftstoffe in großem Stil zum Einsatz kommen können, müssen Fragen zu deren Herstellung und Verteilung geklärt werden. Für einen wirklichen Umweltnutzen sollten zum Beispiel die Pflanzenöle möglichst nur aus Pflanzen- und Speiseabfälle produziert werden und weitgehend flächendeckend zur Verfügung stehen. Ähnlich sieht es bei Wasserstoff oder E-Fuels aus. Neben der Gewinnung in ausreichenden Mengen aus CO₂-neutralen Quellen ist auch hier der Aufbau eines umfassenden Verteilnetzes eine Vorbedingung.
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