EN

Wege zur Klimaneutralität in der Baumaschinenbranche

Zu den Ansatzpunkten für ein zukünftig klimaneutrales Bauen zählen unter anderem höhere Maschineneffizienz, eine intelligentere Gestaltung der Bauprozesse, eine optimierte Maschinenbedienung sowie der Einsatz alternativer Energiequellen.

Alle müssen ihren Beitrag zur Dekarbonisierung leisten

Im Dezember 2019 legte die EU-Kommission das ehrgeizige Ziel vor, die Europäische Union bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu stellen. Schätzungen zufolge ist die Wertschöpfungskette im Bauwesen derzeit für etwa 36 Prozent der CO₂-Emissionen innerhalb der EU verantwortlich. Der weitaus größte Teil der Treibhausgase entsteht bei der Gewinnung der Baustoffe und während des jahrzehntelangen Betriebs der fertigen Gebäude. Dessen ungeachtet muss auch während der Bauphase selbst alles für eine weitestgehende Dekarbonisierung getan werden.

Alternative Antriebskonzepte als eigenes Leitthema der bauma

Ein wichtiger Hebel hierbei ist die Entwicklung von alternativen Antriebskonzepten für die Baumaschinen. Der Bedeutung angemessen, widmet die Weltleitmesse bauma dieser technologischen und strukturellen Aufgabe ein eigenes Leitthema. Aber es gibt weitere Technologiesäulen für mehr Klimaschutz auf der Baustelle.

Live Demonstration eines führerlosen Elektro-Mini-Bagger von Komatsu auf dem Stand von Komatsu auf der bauma 2022
© Messe München GmbH

Jeder bei gleicher Leistung eingesparte Liter an fossilem Kraftstoff zählt

Dazu gehört die Verbesserung der Maschineneffizienz: Da die internationale Baumaschinenbranche diese Entwicklung schon seit Jahrzehnten energisch vorantreibt, wurde hier – zum Beispiel durch sparsamere Motoren oder Leichtbaulösungen – schon vieles erreicht. Weitere Optimierungen finden auf technologisch hohem Niveau statt.

Hohe Erwartungen an die Prozessoptimierung

Besonders große Effekte in Richtung Klimaneutralität verspricht derzeit die Prozessoptimierung im Baumaschineneinsatz. Auf der bauma werden dabei speziell die durch Digitalisierung und Automatisierung gebotenen, emissionsrelevanten Möglichkeiten deutlich werden, wie:

  • Bessere Disponierung der Maschinen und das damit verbundene Vermeiden von Leerlaufzeiten
  • Machine-to-Machine-Kommunikation für effizientere Fertigungsketten
  • Frühzeitiges Erkennen von technisch bedingtem erhöhtem Energieverbrauch durch eine Maschinenzustandsüberwachung per smarten Sensoren

Tablet und Headset von Wacker Neuson  auf der bauma 2022 zur digitalen Unterstützung von Bauarbeitern
© © Copyright 2022, Messe München GmbH

Maschinenbedienung mit digitaler Unterstützung

Auch bei der Maschinenbedienung lassen sich noch bedeutende Potenziale zur CO₂-Einsparung heben. Neben entsprechenden Schulungen der Maschinenführerinnen und -führer setzt die Branche zunehmend auf digitale Assistenzsysteme und eine (Teil-)Automatisierung der Abläufe.

Hersteller, Anwender und Politik ins Gespräch bringen

Damit die Transformation zur klimaneutralen Baustelle gelingen kann, bedarf es neben technologischen Neuentwicklungen der Maschinenhersteller und innovationsbereiten Bauunternehmen auch zielführende Weichenstellungen von Seiten der Politik, wie beispielsweise geeignete rechtliche Rahmenbedingungen, Bürokratieabbau, Forschungsförderung oder Leitplanken für den Aufbau einer flächendeckenden Versorgungsinfrastruktur mit alternativen Energiequellen. Die bauma ist die ideale Plattform für den Austausch aller Beteiligten.