Das Bauwesen nimmt bedeutende Mengen an Ressourcen in Anspruch und gehört zu den größten Erzeugern von Treibhausgasen. Allein schon deshalb ist eine auf Nachhaltigkeit abzielende gesellschaftliche Entwicklung ohne die essentiellen Beiträge der Baubranche undenkbar. Die Weltleitmesse bauma präsentiert die vielfältigen Ansatzpunkte der Baumaschinenwelt für nachhaltiges Bauen. Hier einige Schlaglichter.
Serielles Bauen nutzt Ressourcen effizienter als herkömmliche Bauverfahren, da die Vorfertigung in einem kontrollierten industriellen Umfeld erfolgt. Hierdurch lassen sich Materialverschwendung reduzieren und Mengen präziser kalkulieren. Im Werk anfallende Produktionsreste und Ausschussmaterialien können besser recycelt werden – und auch die Gebäude sind beim Nutzungsende leichter zu demontieren und ihre Materialien einfacher wiederzuverwenden.
Für mehr Nachhaltigkeit in der Baumaschinenbranche können beim 3D-Druck von Gebäuden Recyclingwerkstoffe eingesetzt werden. Außerdem wird an bio-basierten Materialien für die additive Fertigung geforscht.
Das Horizontalbohrverfahren wird beispielsweise für den Bau von Gas-, Wasser- und Stromleitungen genutzt. Durch eine aktuelle technische Innovation lassen sich die dabei anfallenden Bohrschlämme weitgehend rezyklieren. Die Abfallmenge sinkt auf einen Bruchteil, während das Prozesswasser zu 90 Prozent im Kreislauf geführt wird.
Bei der Straßenerneuerung kann abgefräster Altasphalt durch eine nahe zum Einsatzort aufgestellte Kaltrecyclinganlage wieder Teil der neuen Straße werden.
Die bauma 2025 widmet den emissionsarmen alternativen Antrieben bei mobilen Baumaschinen ein eigenes Leitthema. Aber auch bei Baugeräten – wie Rüttelplatten, Stampfern oder Glättbohlen – werden durch Elektrolösungen Abgase und Lärm vermieden.
Auch die Baustoffhersteller unterstützen klimaschonendes Bauen. So nutzt zum Beispiel ein Asphaltmischwerk in Bayern seit Herbst 2023 Holzstaub statt Heizöl als Energieträger.
Neben der Ressourcenschonung kann das serielle Bauen zudem beim Klimaschutz punkten: Die standardisierten Produktionsbedingungen ermöglichen eine Optimierung der Energieverwendung und reduzieren den CO₂-Ausstoß im Vergleich zu herkömmlichen Baustellenprozessen. Da beim modularen Bauen weniger Bauabfälle vor Ort entstehen, werden zudem die Emissionen durch Entsorgungstransporte minimiert.
Nachhaltiges Bauen beschränkt sich bei weitem nicht nur auf Ressourcenbewusstsein, die Kreislaufführung der eingesetzten Materialien und einen reduzierten Carbon Footprint. Neben wirtschaftlich weiterhin tragfähigen Lösungen ist beispielweise auch die Sicherung der menschlichen Gesundheit ein wesentliches Ziel.
Die Reduzierung von Baustellenlärm schont die Gesundheit sowohl der Arbeitskräfte, als auch der Anwohnerinnen und Anwohner. Viele Kommunen weltweit, wie München, London, Paris oder Zürich, kurbeln durch Richtlinien, Vorschriften und Förderungen den Einsatz leiserer Baumaschinen an. E-Maschinen sind nicht nur besonders leise, sondern emittieren in ihrem Einsatzbereich auch keine gesundheitsschädlichen Abgase oder Feinstäube.
Jede bauma präsentiert neue Ideen der Baumaschinenbranche, mit denen sie die Sicherheit auf der Baustelle und die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten weiter verbessert. Dazu gehören unter anderem ergonomische und intuitive Bedienungselemente, schwingungsdämpfende Technologien sowie Fahrassistenz-, Telematik- und Überlastwarnsysteme.
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